Beobachtungsbericht - der nördliche Sternhimmel im Oktober 2010 |
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2010 April Chronologie
Teil 1 Galerien
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Datum |
Beobachtungsbericht |
Bedingungen |
10.10.10 |
Nach dem gestrigen Erfolgserlebnis wieder ein Abend mit gutem Seeing, die schmale Sichel des zunehmenden Mondes geht noch während der Dämmerung unter. Heute steht die Gegend um die kleinen Sternbilder Pfeil und Fuchs auf dem Programm, zunächst aber der Komet Hartley 2. Er scheint zur Zeit regelrecht durch die Sternbilder zu flitzen, heute finde ich ihn direkt neben dem rötlichen Stern Eta Persei, eine Änderung der Helligkeit gegenüber gestern ist subjektiv nicht wahrnehmbar. Das Rohr ist gerade nach Nordosten gerichtet, also gleich noch einmal
zur Übung die Sternhaufen in der Kassiopeia in den Sucher - M103, die
Dreiergruppe um NGC 663, NGC 457 und NGC 436. So, weiter im Programm, ich schwenke den Dobson nach Südwesten und
visiere im Sucher das Sternbild Pfeil an, hier will ich den kleinen
Kugelsternhaufen M71 besuchen. Die Zeit vertreibe ich mir mittlerweile mit dem Zählen der Sekunden
vom Blitz bis zum Knall, jedes Mal 2 Sekunden. Toller Zeitvertreib. Und
die Adaption geht flöten. Endlich ein Crescendo aus irrem Dauerlicht und
maschinengewehrähnlichem Rattern, ich atme auf, der Horror hat ein Ende
gefunden.
Weiter geht es, etwas oberhalb Albireo in den Sucher. Die beiden ungleichen
Geschwister des herrlichen Doppelsternsystems erscheinen als goldener
und blauer Diamant. Heute ist anscheinend der Tag der kleinen Kugelsternhaufen, von
Albiero mit gleich bleibender Höhe 6 Grad Richtung Westen und ich treffe
auf Messier 56. Er hat etwa die gleiche Helligkeit und Größe wie M71,
Einzelsterne konnte ich bei beiden nicht auflösen.
So, jetzt aber endlich auf die Suche nach dem planetarischen Nebel M27, ein weiterer Anlauf,
endlich erscheint er in voller Pracht im Okular, was für ein herrlicher Kontrast zu
den bisher beobachteten lichtschwächeren Objekten! Abschließend ein Blick auf M31, M32 und M110, immer wieder ein faszinierendes Bild.
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mondfrei, |
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13.10.10 |
Die Helligkeit des Kometen Hartley 2 nimmt jetzt täglich zu, bald hat er
das Perigäum, den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn, erreicht. Heute
eine leichte Dunstschicht am Horizont, im Südwesten geht die zunehmende
Mondsichel unter. Etwa drei Grad östlich und etwas oberhalb finde ich Uranus, leicht blaugrüne Farbe, die Monde sind natürlich nicht aufzulösen. Jetzt bessern sich die Bedingungen, mit bloßem Auge ist die Dunkelwolke im Perseus-Arm der Milchstraße zu sehen,
also beginne ich mit der Suche nach dem Kometen. Erstaunlich weit unten finde ich ihn endlich, Hartley hat es wirklich ziemlich eilig. Der Komet erscheint etwas heller als am 9. und 10. Oktober. Nach einer Weile ein ganz schwacher Ansatz eines Schweifs - Wunschvorstellung oder wirklich gesehen? Ich bewege mich im Grenzbereich. Abschied vom Kometen! Werden wir uns jemals wieder sehen? Der Mond
nimmt zu, was die Beobachtung erschwert, das nächste Perihel des Kometen
steht erst 2017 an. Allmählich bilde ich sie zur Astronomin aus - und zu zweit macht es sowieso viel mehr Spaß. Nach einer Warnung, dass sie keinen riesigen Schweifstern, sondern nur die Koma des Kometen erblicken wird, lasse ich sie einen Blick durch das Okular werfen. "Ja, da ist er" freut sie sich - meine Begeisterung scheint sie anzustecken!
Den Wildentenhaufen M11 habe ich bisher aus unerfindlichen Gründen verpasst, er ist schnell in Verlängerung der unteren drei Sterne des Adlers gefunden. Zwar steht er nur in 20 Grad Höhe, aber offene Sternhaufen vertragen auch eine leichte Dunstschicht. Ich werfe nur kurz einen Blick durch das Okular - und überlasse meiner Frau die Beurteilung: Ein Lächeln auf ihrem Gesicht, dann: "Zwei helle Sterne marschieren voran, dahinter folgt die ganze Schar" ist ihre Beurteilung, der ich nichts hinzufügen muss. Gemeinsam noch ein paar einfache Objekte - M31, M27, zum Abschluss Jupiter.
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untergehender Mond, |
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31.10.10 |
Endlich wieder mondfrei, schnell den Newton an meinem dunklen Beobachtungsplatz im Garten aufgebaut. Das Sternbild Dreieck steht hoch über dem Osthorizont, also erstatte ich ihm heute einen Besuch. Von M34 im Perseus ausgehend, schwenke ich den Dobson nach rechts und finde schnell den schönen offenen Sternhaufen NGC 752, direkt neben zwei 5 mag hellen Sternen. Weiter nach rechts, ich suche die Triangulum-Galaxie M33, wo versteckt sie sich? Zweiter Versuch, von der Andromeda-Galaxie direkt nach unten, endlich gefunden. Sie erscheint als sehr ausgedehnter ovaler Lichtfleck und beweist mir, dass ich mein Equipment erweitern muss - mit entsprechenden Filtern werden sicher auch Strukturen sichtbar. Im Bereich Andromeda, Dreieck und Widder tummeln sich eine Vielzahl an lichtschwachen Galaxien, deren Positionen ich mir natürlich noch nicht gemerkt habe, ich schwenke den Dobson einfach mit abnehmender Höhe hin und her. Da, ein ganz schwacher Lichtfleck! Nur, welche Galaxie habe ich
entdeckt? Ein Blick durch den Sucher, ich befinde mich etwa 1 Grad
oberhalb von Sheratan im Widder. Im Stellarium konnte ich sie nach Ende
des Beobachtungsabends als NGC 691 identifizieren.
Aller guten Dinge sind drei, mir fehlt noch der Kugelsternhaufen M92
in meiner "Sammlung". Es dauert eine Weile, bis ich ihn im Sucher sehe,
im oberen Teil des Sternbilds Herkules befinden sich keine hellen
Leitsterne. Noch ein Blick auf Jupiter, abschließend kann man sagen, dass der Oktober 2010 der bisher erfolgreichste Beobachtungszeitraum war, dicht gefolgt vom April. |
mondfrei, |
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